Klimafreundlich Kochen

Wie funktioniert das mit dem „Klimafreundlich Kochen“?

Also, ein ganz lang gezogenes aaalsooooo – will heißen, das lässt sich gar nicht so einfach in einem Satz erklären.
Auf was kommt es denn an?

Produktion des Lebensmittels: bio, konventionell, wo, welche Jahreszeit
Lagerung: Kühlung, besondere Temperaturführung
Transport: Schiff, Flugzeug, LKW
Einkauf: Supermarkt, Hofladen, mit was fährt man zum Einkauf
Verpackung: Plastik, offen, Mehrwegsysteme
Zubereitung: Kochzeit und Art, Herd, Menge
Reste: bei der Produktion, im Handel, im Privathaushalt

Das reicht aus zum Verunsichern und für die Frage: Was darf ich noch essen, ohne mich als das mega-Öko-Schwein vor dem Teller zu fühlen?
Die einfache Lösung: Eine Mahlzeit, möglichst regional, der Jahreszeit entsprechend, aus sorgfältig gelagerten Lebensmitteln, in der erforderlichen Menge behutsam zubereitet, die Du mit Genuss ohne Reste zu Dir nimmst – dann hast Du fast alles richtig gemacht.
Es ist also doch nicht so schwer …

Und wie bestimmt man einen Vergleichswert für Klimafreundlich Kochen?

Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) gibt es weitere Treibhausgase wie beispielsweise Methan (CH4) oder Lachgas (N2O). Die verschiedenen Gase tragen nicht in gleichem Maß zum Treibhauseffekt bei  So hat z.B. Methan eine 28mal größere Klimawirkung als CO2, bleibt aber weniger lange in der Atmosphäre. Um die Wirkung verschiedener Treibhausgase vergleichbar zu machen, hat das Expertengremium der Vereinten Nationen, IPCC, das so genannte „Globale Erwärmungspotenzial“ (Global Warming Potential, kurz GWP) definiert. Dieser Index drückt die Erwärmungswirkung einer bestimmten Menge eines Treibhausgases über einen festgelegten Zeitraum (meist 100 Jahre) im Vergleich zu derjenigen von CO2 aus. Treibhausgasemissionen können so in „CO2-Äquivalente“ umgerechnet und zusammengefasst werden. CO2-Äquivalente werden mit der Abkürzung „CO2e“ (e für Englisch „equivalents“) bezeichnet. Quelle: MyClimate.

Das war nun viel Theorie, leider ist damit noch nicht alles klar, denn schaut man die Berechnung des Wertes für zum Beispiel Ananas nach, dann können die Werte sich stark unterscheiden.

Der Service von eaternity finde ich für Endverbraucher sehr gut geeignet. Dort haben
frische Ananas, die mit dem Schiff kamen einen Wert von 65 g CO₂ /100 g Ananas (Eine Studie aus Westafrika gibt einen Wert von 21 g CO₂/ 100 g an Quelle: c-footprint of pineapple production… 2011)
Ananas mit dem Flugzeug 804 g CO₂ / 100g
(182 g/ 100g Quelle: c-footprint of pineapple production… 2011)

Ein Kriterium für Klimafreundlich Kochen ist die komplette Verwertung des Lebensmittels. Das funktioniert nicht immer gleich gut, aber bei so einer struppigen Frucht erstaunlich gut. Schaut es Euch mal an!

Ananas Fruchtfleisch

Das Fruchtfleisch schmeckt ohne alles schon fantastisch. Wenn Ihr nicht die komplette Frucht auf einmal  essen wollt, dann bietet sich Ananas Eis oder die Ananas-Marmelade , über die ich schon mal auf meiner Seite geschrieben habe, an.
Und manchmal kommt es vor, dass die Ananas nicht so schmackhaft wie erhofft ist, dann könnt Ihr in einer Pfanne etwas Kokosöl erhitzen, die Ananasstücke und etwas Ahornsirup dazugeben und die Stücke darin braten.

Ananas Strunk

Den Strunk haben bestimmt die meisten von Euch bisher entfernt und in den Müll oder in den Kompost gegeben.

Den Strunk könnte Ihr klein schneiden, mit etwas Ingwer in eine Teekanne geben, mit heißem Wasser anbrühen und 10 Minuten ziehen lassen. So verwandelt sich das holzige Innere in einen fruchtigen Tee.

Oder den Strunk in dünne Scheiben schneiden und auf rohes Fleisch legen. Das im Ananas Strunk besonders reichhaltig enthaltene Bromelian macht das Fleisch mürbe.

Ananas Schale

Das sind die Momente, wo ich über das Internet sehr glücklich bin: Tatsächlich fand ich ein Rezept in dem die Ananasschale die Hauptrolle spielt: Tepacke

Das ist ein Getränk, das aus Mexiko.In der Süddeutschen Zeitung stand ein Artikel darüber, den ich hier gerne verlinke.

Natürlich kann man die Schale der Ananas auch zum Bratpfanne und Grill säubern benutzen…

Blog Jutta Hofmann

Was sind Eure Ideen zum Thema: Früchte komplett verwerten genießen?
Verwerten klingt so wenig nach Genuss….
Im Rezepte Index ergänze ich nach und nach die Kalorienwerte und die CO₂ Äquivalente.

Ananasmarmelade

Ananas im Sonderangebot! Ich kann nicht widerstehen im Laden. Im Kopf habe ich  Bilder von Monokulturen, Pestiziden, ausgebeuteten Arbeitern und Rußschwaden aus Frachterkaminen. Aber nur ganz kurz. Der Duft schaltet den Verstand aus, seufz…

Daheim genieße ich frische Ananas zum Frühstück. Und am nächsten Morgen. Und am darauf folgenden Morgen wieder. Das letzte Viertel ist noch übrig: Ananasmarmelade!

Rezept Ananasmarmelade

Zutaten

200 g geschälte Ananas in kleinen Stücken
100g Gelierzucker 1:1
nach Wunsch etwas fein geschnittener frischer Ingwer

Zubereitung

Ananas Stücke mit dem Gelierzucker bestreuen und für eine halbe Stunde Saft ziehen lassen. Den Ingwer zufügen, aufkochen und vier Minuten unter rühren kochen lassen. Die Marmelade etwas abkühlen, dann mit dem Pürierstab pürieren.

Klimafreundlich Kochen
Ananasmarmelade in zwei Weckgläsern
Schokobrötchen mit einem Teelöffel Ananasmarmelade
Blog Jutta Hofmann

Eigentlich sollte man Früchte und Zucker im gleichen Maß verwenden, aber das ist mir zu süß. Wenn man nur eine kleine Menge Früchte kocht und die Marmelade anschließend im Kühlschrank aufbewahrt, so hält sie sich auf jeden Fall so lange bis das Glas leer ist.

Die Marmelade passt ausgezeichnet zu Schokobrötchen. Ich habe welche nach dem Rezept von Lutz Geißler – Plötzblog – gebacken.