Birnen Quark Waffeln

Meine Liebe zu Waffeln ist vermutlich lebenslänglich. Als Kind waren „Waffeln mit Heidelbeer-Kompott“ eines meiner liebsten süßen Mittagessen. Die Waffeln waren klassisch mit Butter und die Heidelbeeren waren selbst gesammelt und im Sommer eingeweckt worden. Die Birnen Quark Waffeln haben nichts damit zu tun, außer dass sie sehr lecker sind.

Zutaten

Für eine Person mit gutem Appetit oder für zwei, die noch etwas anderes zum Frühstück essen …

60g Dinkelmehl
25g zarte oder mittlere Haferflocken
1 EL Kokosflocken
1 Prise Salz
1/4 TL Zimt
1 TL Weinsteinbackpulver
1 Ei
70g Quark
1 Birne, ca 200g
2 EL Kokosöl
evtl. 2 EL Milch, Sahne oder Kokosmilch

Zum Servieren Ahornsirup oder Birnenmarmelade

Zubereitung

Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel miteinander mischen.
Die Birne waschen und schälen, halbieren und das Kernhaus entfernen.

In die Mehlmischung eine Vertiefung drücken und den Quark, das Ei und das Öl geben. Die Birne mit einer groben Reibe dazu raffeln. Anschließend mischt Ihr mit einer Gabel zunächst die feuchten Zutaten und dann nehmt nach und nach mehr von der trockenen Mischung darunter.

Den Teig eine Viertelstunde ziehen lassen. Sollte er dann noch etwas fest sein könnt Ihr noch ein bis zwei Esslöffel Milch, Kokosmilch oder Sahne untermischen.

Dann den Teig in einem „Herz-Waffeleisen“ backen.

Birnen
Blog Jutta Hofmann

Zwei Jahre wohnte ich in einer WG mit einem chinesischen Paar. Sie tadelten mich ob meines kalten Frühstücks. Nach ihrer Ansicht sollte man morgens etwas warmes essen. Nun, die Birnen Quark Waffeln sind ein bisschen warm und für meinen europäischen Magen nicht so gewöhnungsbedürftig wie eine Gemüsesuppe oder Reisschleim mit Gemüse….

Waffeln in drei Phasen

1. Phase:

Waffeln! Es ist alles da für das neue Rezept. Schließlich möchte ich so stylish frühstücken wie die Fotografinnen in meinem Instagram Account. Das yummy Ergebnis mit den maple syrup drizzled waffles with strawberries, natürlich alles organic und local grown, sollte dann auch online gehen.

2. Phase:

Backen! Es riecht gut, kleine Dampfwölkchen steigen vom Waffeleisen auf. Der Deckel des Eisens hebt sich nicht. Mal sehen. Gegen leichten Widerstand kann ich das Eisen öffnen und es entlässt die erste braun gebackene Waffel. Schnell kommt sie auf ein Gitter, das Eisen wird mit der nächsten Kelle Teig gefüttert und wieder zugedrückt.

Auch dieses Mal hebt sich der Deckel nicht. Er lässt sich gegen Widerstand öffnen: Die Waffel hat sich geteilt, ein Teil klebt unten, ein Teil klebt oben. Na, ja. Mit etwas Geschick, einer Gabel und der Angst, dass mir der heiße Deckel auf die Finger fallen könnte, löse ich die Hälften.

Ich bemerke, dass der Teig kein Fett enthält. Flugs rühre ich einen Löffel Pistazienöl unter den Teig, fülle ihn in das Eisen und warte. Es duftet nussiger als die vorigen Male, aber auch diese Waffel klammert sich am Eisen fest. Energischer als zuvor löse ich sie in kleinen Stückchen ab.

Beim Blick auf das Rezept, kommt mir in den Sinn, dass ein Eigelb – das eigentlich gar nicht vorgesehen ist – die Backeigenschaft des Teigs entscheidend verbessern könnte. Schnell ist das Eigelb untergerührt, der nächste Klacks Teig auf dem Eisen und kaum geschlossen beginnt sich der Deckel, wie es sein soll, zu heben. Mit Freude warte ich bis die Waffel fertig ist, denn ein schönes Exemplar reicht schließlich für das Instagram Foto.

Es gibt kein Foto. Die Waffel hat sich in eine fraktale Struktur – so würde es wohl ein Mathematiker formulieren – verwandelt, die sich mit dem Eisen verbunden hat. Waffelsplitter schlittern über die Arbeitsplatte, das einzige schöne Herz auf dem Gitter wird mit Krümeln besudelt. Halbfester Teig klebt außen am Waffeleisen, die verbliebenen Reste werden immer dunkler, dabei riecht es nach geröstetem in der Küche. Ich breche ab. Kein Foto heute.

3. Phase:

Putzen! Geduldig löse ich mit einem Pinsel die Krümel vom Eisen. Sie verteilen sich dabei sommersprossig über die gesamte Arbeitsfläche samt dem Küchenboden. Ich fege alles zusammen, falte ein nasses Papiertuch, das ich dann zwischen das Eisen klemme, in der Hoffnung, dass die Brösel aufgeweicht weniger störrisch sind. Drei Stunden später hat das Papiertuch die Farbe von Milchschaum auf einem Cappuccino angenommen. Ich wische mit dem Tuch behutsam über das Metall, was eine Brösel-Papier-Fasermischung entstehen lässt, die man unter großem Druck und Hitze bestimmt in einen organic coffee-to-go Becher verwandeln könnte. Ich fege wieder alles zusammen, dann schließe ich das Waffeleisen, mit der Absicht, es am anderen Tag endgültig zu reinigen.

Am nächsten Morgen heize ich das Waffeleisen wieder an. Die klebenden Brösel werden kaffeebraun, riechen wie angebrannte Erde, ziehen sich zusammen und lassen endlich das Eisen los. Mit dem Pinsel streiche ich die letzten Krümel ab, die scheinbar erleichtert dem Eisen entkommen zu sein, quer durch die Küche hüpfen.

Ein Rezept für nicht klebende Hirse Waffeln gibt es unter „Kochen und Essen“.